Blockaden

Laut einem Artikel im SchwaBo gehen die Zuweisungs-Zahlen momentan zurück, im entsprechenden Artikel wird von einer Entspannung gesprochen. Das ändert aber nichts daran, dass viele Probleme nach wie vor nicht gelöst sind: die Abarbeitung der Anträge hinkt immer noch hinterher, viele Kosten- und Verfahrensfragen sind nicht geklärt und die Verwaltung sowie die örtliche Bevölkerung stehen noch vor einigen Herausforderungen in der Betreuung, Versorgung und Integration.

Natürlich haben die aktuellen Entwicklungen auch für diejenigen Flüchtlinge entsprechende Konsequenzen, die z.B. auch bereits hier bei uns in Althengstett in der Anschlussunterbringung wohnen: die Sperrung der sogenannten Balkanroute sorgt zunächst einmal für Entlastung bei der Flüchtlingsaufnahme, aber sie bedeutet auch, dass die Flüchtlinge sich um ihre Familienangehörigen sorgen, die irgendwo auf dem Weg festsitzen und nicht weiterkommen. Damit wird auch deutlich, dass aktuell zwar weniger Menschen in Deutschland ankommen, aber unverändert viele Menschen sich immer noch auf der Flucht befinden, sie werden aber in Griechenland und der Türkei aufgehalten.  

Dazu kommt der Frust mit der schleppenden Abarbeitung der Anträge, was auch die Integration massiv behindert: die Flüchtlinge können entsprechende Sprachkurse nicht fortsetzen, weil der dazu notwendige Anerkennungsstatus fehlt oder die Aufnahme einer Berufstätigkeit wird dadurch verhindert, dass nur befristetete Duldungen oder Aufenthaltsgestattungen ausgestellt werden - aus der Sicht eines Betriebes natürlich ein Risiko bei der Anstellung. Diese Umstände werden auch von Unternehmen zunehmend kritisiert (zum Beispiel in Bad Liebenzell). Für junge Männer, die sich nach allen Kräften um Integration bemühen und hier "durchstarten" und einbringen möchten, eine nur schwer zu ertragende Situation, die ihnen sehr viel Geduld abverlangt. Diese Erfahrung machen auch die Helfer aus Gechingen als sie einen Flüchtling zur LEA begleiteten (hier zum Artikel) Andererseits werden viele Chancen der Migration für alle Beteilgten beschworen (s. z.B. hier ), die aber nur greifen können, wenn wir diese Menschen in den Arbeitsprozess bringen. 

So kann man wohl im einen Bereich eine Entspannung feststellen, in anderen bleibt die Situation aber angespannt wie zuletzt - bei allen Beteiligten. Im Südosten Europas werden Grenzen blockiert und hier werden die Integrationsbemühungen durch die schleppende Bearbeitung der Asyl-Anträge immer wieder blockiert. 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.