Wie aus Fremdenangst Fremdenhass entsteht und aus Fremden Freunde werden – Vortrag beim Arbeitskreis Asyl in Neuhengstett

Mit dem Thema „Flüchtlinge und Fremdenangst“ war Dr. Römer aus Hirsau am vergangenen Mittwoch zu Gast beim Arbeitskreis Asyl im Rathaus in Neuhengstett.
Am Beispiel des „fremdelnden“ Kindes erklärte Dr. Römer die normale Reaktion bei der Begegnung mit etwas Fremdem. Scheu, Zurückhaltung, Unsicherheit, Skepsis seien hier die ersten Reaktionen. Durch Erklärungen und die Sicherheit, welche die Nähe zur Vertrauensperson Mutter entsteht, sowie Beobachten und Kennenlernen des Fremden gehe die anfängliche Scheu allmählich verloren, und die Neugier und das Interesse am Fremden gewännen die Oberhand.
Fehlten dagegen Urvertrauen, die Zeit für das Kennenlernen, Einordnen und Verarbeiten der vielfältigen neuen Eindrücke, fühle sich der Einzelne durch die „Welle neuer Eindrücke und Anforderungen“ (Flüchtlingswelle) überfordert und die Bereitschaft zum willkommen heißen  und Gewähren von Gastfreundschaft schlügen um in Angst, Ablehnung und schlimmstenfalls in Hass.
Oft habe, so der Referent weiter, Fremdenhass seinen Ursprung  auch in politischen oder religiösen Motiven. So würde häufig generalisiert und viele Menschen allein wegen ihrer Religion, Herkunft oder Andersartigkeit abgelehnt, bekämpft oder gar vernichtet.
Beispiele dafür gäbe es in der Geschichte reichlich, angefangen bei den Kreuzzügen, über Judenpogrome im Mittelalter, dem Genozid an den Armeniern und dem Holocaust im Dritten Reich bis in die Gegenwart mit den Verbrechen des IS.
Auf der anderen Seite seien Menschen  durchaus interessiert an Neuem und Fremdem und würden durch Fremdes in vielen Bereichen – Musik, Kunst, Sprache, Essen, menschliche Begegnungen – bereichert.
Abschließend legte Dr. Römer dar, dass Informationen über andere Menschen und Gruppen, Gemeinsamkeiten beim Sport, im Schulalltag, bei Feiern sowie gegenseitige Hilfe und Mitgefühl Fremde einander näher brächten, Vertrauen schaffen und aus dem unbekannten Fremden den Nachbarn, Mitmenschen und Freund machen würden.

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