Der Verein „Arbeitskreis Asyl Althengstett“ hielt am 16. März im Sitzungssaal des Rathauses in Althengstett seine diesjährige Mitgliederversammlung ab. Dabei war eine umfangreiche und nicht gerade gewöhnliche Tagesordnung abzuarbeiten, die u. a. die Änderung der Satzung und des bisherigen Vereinsnamens vorsah. Außerdem hatten die anwesenden 24 Vereinsmitglieder die Aufgabe, einen neuen Vorsitzenden sowie einen Teil der übrigen Vorstandsmitglieder zu wählen.
Nach den Berichten des Vereinsvorsitzenden Manfred Schiz, seiner Stellvertreterin Angelika Hener und der für die Finanzen und die Buchführung des Vereins zuständigen Sigrid Bader dankte Bürgermeister Dr. Götz dem Vorstand des Vereins und allen Mitgliedern für ihre eindrucks- und verdienstvolle wie wichtige Arbeit. Er schilderte dazu das weite Einsatzfeld und breite Spektrum der Dienste und Aufgaben des Vereins und seiner Mitglieder zum Wohl neu in der Gemeinde ankommender oder bereits hier lebender Geflüchteter. Der Bürgermeister fasste seinen Dank in die Wertung zusammen, dass der AK Asyl „wie selbstverständlich Nicht-Selbstverständliches“ leiste. Ganz besondere Dankesworte fand Dr. Götz für den aus persönlichen Gründen aus dem Amt scheidenden bisherigen Vereinsvorsitzenden Manfred Schiz, der das Amt seit der Gründung des Vereins im Jahr 2017 innehatte und den Verein in diesen Jahren auf besonnene, unaufgeregte und dennoch ganz aufmerksam-achtsame Weise geleitet hat.
Nach der einstimmigen Entlastung des gesamten Vorstands und der Kassenprüferin wurde Dr. Klaus Wolke als neuer Vorsitzender gewählt. Er erhielt wie seine im Amt bestätigte Stellvertreterin, Angelika Hener, und der ebenfalls wieder gewählte Josef Schumacher alle Stimmen der anwesenden Vereinsmitglieder. Ebenfalls einstimmig wurden die folgenden Vereinsmitglieder in zwei neu geschaffene bzw. schon bestehende Vorstandsämter gewählt:
Kati Öfinger-Hellwich als Beisitzerin für das im Begegnungsraum Rössle angesiedelte Jobcafé, in dem Arbeitssuchende beraten und auf ihre Bewerbung vorbereitet werden sowie Herr Miftah Ogbone als Beisitzer für den ebenfalls im Rössle in Neuhengstett angesiedelten TALIM-Treff. In diesem unterstützt er muslimische Kinder und Jugendliche beim Lernen und begleitet sie vor allem dabei, sich in einem nicht-islamischen Umfeld zurechtzufinden.
Als neue Rechnungsprüfer werden künftig Frank Hellwich und Thomas Hener die Finanzen und ihre Verwaltung kontrollieren.
Nach diesen Vorstandswahlen stand der Bericht der Integrationsmanagerin der Gemeinde, Loreto Aravena, auf dem Programm. Sie schilderte ihre Arbeit und die ihrer Kollegin Mahak Khan für und mit den momentan 91 in Althengstett lebenden geflüchteten Menschen und lobte ebenfalls die hervorragende Unterstützung durch die Aktiven des AK Asyl.
Von den Vorbereitungen der Gemeinde auf die mögliche Ankunft von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine berichtete Frau Ogbone vom Familienzentrum. Auf der Begleitung dieser Menschen wird neben den bereits laufenden Projekten des Vereins ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit in der nächsten Zeit liegen. In enger Abstimmung mit der Gemeinde wird der Arbeitskreis u. a. sprachliche Hilfe, Patenschaften und mittelfristig auch Begegnungsmöglichkeiten für die vor dem Krieg in ihrer Heimat Geflüchteten organisieren.
Der Verein wird ab sofort seine Tätigkeit unter dem neuen Namen „Arbeitskreis Integration und kulturelle Vielfalt Althengstett e. V.“ weiterführen. Der Vorstand hatte den Vereinsmitgliedern diese Namensänderung zusammen mit einer entsprechenden Satzungsänderung empfohlen, die ohne Gegenstimme angenommen wurde. Damit reagieren die Verantwortlichen auf die deutlich veränderten und erweiterten Aufgaben des Vereins, der sich nun nicht mehr in erster Linie bzw. allein um Asylsuchende und Menschen kümmert, die in Althengstett Asyl erhalten haben. Vielmehr möchte man mit der Umbenennung deutlich machen, dass sich die Aktiven des Vereins auch um andere Zugezogene kümmern und diese auf ihrem nicht immer leichten Weg begleiten, in einer fremden Umgebung Fuß zu fassen und sich in ihre neue Wohngemeinde einzugliedern. Und dieser Weg ist ja auch für die Menschen längst nicht zu Ende, die seit 2016 nach Althengstett gekommen und dabei sind, hier eine neue Heimat zu finden.
Peter Schlang